Abschrift des späten 1. Jahrhunderts v. Chr. (herodianische
Zeit), 17,5 x 16,8 cm, aus Qumran, Höhle 4. Den biblischen Versen des Buches
Hosea wird Satz für Satz (hier Hosea 2, 10-14) ein ausdeutender, erklärender
Kommentar (pesher) angefügt.
(1) | [hat sie erkannt, daß] ich ihr das Korn gegeben [und den Neuwein] |
(2) | [und das Frischöl, auch Silber] habe ich ... viel gegeben und Gold... - sie haben es verwendet [für den Baal (Hosea 2, 10). Seine Deutung (ist), |
(3) | da[ß sie aßen und (?) sich] sättigten und (dabei) vergaßen den Gott ... |
(4) | Seine Gebote warfen sie hinter sich, als Er zu ihnen gesandt [durch alle(?)] |
(5) | Seine Knechte, die Propheten, doch auf ihre Irreführer haben sie gehört und ehrten sie |
(6) | und wie (vor) Göttliche(n) fürchteten sie sich vor ihnen in ihrer Blindheit. |
(7) | |
(8) | Daher nehme ich mein Korn wieder zu seiner Zeit und meinen Neuwein [zu seinem Termin] |
(9) | und entreiße (ihr) meine Wolle und meinen Flachs, daß sie nicht zu bedecken (vermag) [ihre Blöße. (Hosea 2, 11)] |
(10) | Und nun decke ich ihre Schandbarkeit auf vor den Augen [ihrer] Liebha[ber und keiner] |
(11) | wird sie retten aus meiner Hand. (Hosea 2, 12) |
(12) | Seine Deutung (ist), daß er sie geschlagen hat mit Hunger und mit Nacktheit, um zu Schand[en] zu werden |
(13) | und zu Schmach vor den Völkern, auf welche sie sich gestützt hatten und die |
(14) | sie nicht retteten aus ihren Bedrängnissen. Da nehme ich zurück jede Freude von ihr, |
(15) | ihr Fe[st,1 ihr [Neumondjfest, ihren Sabbat und all ihre Festtermine (Hosea 2, 13). Seine Deutung ist, daß |
(16) | ... führen sie an den Festterminen der Völker, doch [all] |
(17) | [ihre Freude] verwandelt sich für sie zu Trauer. Und ich lasse veröden [ihre Reben] |
(18) | [und ihre Feigenbäume,] da sie gesagt: sie sind mein Entgeld, [welches gegeben haben] |
(19) | [mir] meine [Liebhaber], und ich mache sie zu Wald und es werden sie verzehren die Tie[re des freien Feldes (Hosea 2, 14)]. |