Lehmann, Johannes:
 

Das Geheimnis des Rabbi Jesus
 

Die Wahrheit von Qumran und was Urchristen und Kirche daraus machten
 

Fourier Verlag, Wiesbaden, 1996

ISBN 3-925037-87-X
365 Seiten, gebunden
12,95 Euro
 
 

Persönliche Bewertung und Kritik:
Für Einsteiger - Empfehlung: noch nicht möglich

Lehmann versucht sein Buch über angebliche Verfälschungen jetzt schon im 3. Anlauf (mit 3. Titel im 3. Verlag) unter die Leute zu bekommen. Der erste Titel war 1970: "Jesus-Report. Protokoll einer Verfälschung" (Econ-Verlag), der zweite Titel 1985: "Das Geheimnis des Rabbi J. Was die Urchristen versteckten, verfälschten und vertuschten" (Rasch & Röhring Verlag). Nun hat er noch das Stichwort "Qumran" mit hineingenommen, um endlich die nötigen Verkaufszahlen zu erzielen. Also bewegt er sich immer auf der Höhe der Aktualität.

Allein was im nachfolgend zititierten Rückseitentext steht, ist für meine Begriffe schon so haarsträubend, dass das Buch mir bisher noch keine Lektüre wert war. Denn schon aus meinen bescheidenen Ausflügen in die theologische Qumranforschung wurde mir deutlich, wie sehr die Theologie gerade am historischen Jesus interessiert ist. Unter unzähligen Beweisen sei hier nur das Buch von Otto Betz: "Was wissen wir von Jesus?" genannt, welches die Lektüre auf jeden Fall lohnt.
Ebenfalls sei bemerkt, dass aus keinem Jesus-Wort geschlossen werden kann, er wolle einen "Aufstand gegen die römische Besatzung", im Gegenteil, er sagte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt." (Joh. 18, 36)

Rückseitentext:
"Dieser aktualisierte Longseller zum Thema Jesus und Qumran zeigt die engen Beziehungen zwischen jener jüdischen Sekte vom Toten Meer und Jesus und weist nach, daß die Kirche von Anfang an das wahre Christusbild verfälscht hat.
Wenn Kirche und Theologie wirklich den historischen Jesus meinen, dann müßten sie von einem Mann sprechen, der z.B. radikale Besitzlosigkeit forderte, der ganz Jude war und der unter dem Kommen des Reiches Gottes kein geistiges Ereignis verstand, sondern den Aufstand gegen die römische Besatzung. Statt dessen verkündigten sie einen durch Geschichte und Tradition entstandenen "Christus" und Erlöser von Sünden, der als Sohn Gottes geboren wurde, auferstanden ist und gen Himmel fuhr - nicht in einer einzigen dieser Aussagen würde sich der historische Jesus wiedererkennen."
 

Inhalt:
 

EINLEITUNG

DIE VERLORENE SPUR
Der blinde Fleck
Das Geheimnis
Der Bericht des Flavius Josephus
Später Beweis
Die "Söhne des Lichts"
Der Täufer Johannes
Mondkalender und Abendmahl
Die Armen im Geiste
Die Ursache des Schweigens
Die Retusche

VOM GLAUBEN ZUR LEHRE
Der zweite Filter
Die Umkehr vor Damaskus
Das schlechte Gewissen des Saulus
Der Ausweg des Paulus
Die wiedergefundene "Erkenntnis"
Das Licht der Welt
Erlösung auf Kredit
Neuer Gott und anderer Glaube
Ein gewisser feindlicher Mensch

VON DER LEHRE ZUR KIRCHE
Die Arme-Leute-Religion
Kaiser-Kult und Bischofsamt
Die formenden Kräfte
Der Sieg der Häresie
Die Lust am Leiden

VON DER KIRCHE ZUR MACHT
Der Sieg am Ponte Molle
Ein Mensch wird Gott
Das Konzil von Nizäa

VON DER MACHT ZUR IDEOLOGIE
Kirche und Macht
Der erfundene Glaube
Die Antwort des Rabbi J.
Qumran und Rabbi J. - zwei Jahrzehnte später

ANHANG
Anmerkungen
Hinweise zur Literaur
Literaturauswahl
 
 

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